Wie Hebeanlagen und Rückstauklappen schützen
Man muss gar nicht an einem See, Fluss oder in einer Hochwasserregion wohnen, um von extremen Wetterereignissen betroffen zu sein, die den Keller überfluten. Es reicht bereits, wenn innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Niederschlag fallen. Solche Starkregenereignisse mit Hochwasser häufen sich nach Forschungen des Max-Planck-Institutes spätestens seit den 1970er Jahren. Das Wasser dringt bei Überlastung des Kanalsystems dann ungehindert über die Abläufe an Waschbecken, WC oder Waschmaschine in tieferliegende Keller-, Hobby- oder Waschräume ein. Um dieser Katastrophe und hohen Schäden vorzubeugen, gibt es zum Glück Rückstauverschlüsse und Hebeanlagen.
Welche Lösung schützt optimal?
Rückstauschutz ist für Räume unterhalb der Straßenoberkante gesetzlich vorgeschrieben. Bei der Entscheidung für den optimalen Rückstauschutz sind einige Kriterien zu beachten. Hebeanlagen bieten einen „aktiven Rückstauschutz“, weil man Abwasser auch bei Rückstau weiter abpumpen kann. Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife sind daher für Räume unterhalb der Rückstauebene generell empfohlen.
Rückstauverschlüsse dürfen hingegen nur unter bestimmten Bedingungen installiert werden, weil sie lediglich eine „passive Rückstausicherung“ bieten. Im Falle eines Hochwassers sind Installationen wie WC oder Waschbecken mit Rückstauklappe quasi abgeschlossen und lassen sich nicht mehr nutzen. Wichtig sind daher vor allem die Lage und die Nutzung der zu schützenden Räume.
Dass wir unser Traumhaus an der Isar nach Auszug der Kinder doch noch finden, hätten wir niemals gedacht. Voller Tatendrang renovierten wir liebevoll alle Räume. Leider haben wir dabei die veralteten Rückstauverschlüsse übersehen. Dafür bekamen wir nach einem heftigen Sommergewitter prompt die Quittung: Regenwasser kniehoch im frisch sanierten Keller! Ein neuer Rückstauschutz musste also dringend her, denn heftige Gewitter und Hochwasser sind bei uns keine Seltenheit mehr. Aber welche Lösung ist für unser Haus am besten geeignet? um Glück war der Handwerker unseres Sanitärbetriebes vor Ort gleich zur Stelle und konnte uns bestens beraten.
Christoph P. aus München
Passive Rückstauklappe
DITECH bietet Rückstauverschlüsse für durchgehende Rohrleitungen und als Bestandteil moderner Bodenabläufe an. Bei der Auswahl des richtigen Produktes lässt man sich am besten vom Fachhandwerker beraten, der die örtlichen Vorschriften kennt und den Rückstauschutz entsprechend richtig dimensioniert. Er führt auch die streng vorgeschriebene Wartung zweimal pro Jahr fachgerecht durch.
Rückstauverschlüsse eignen sich, wenn:
- Man auf den Raum im Falle eines Hochwassers verzichten kann (kein Wohnraum, kleiner Nutzerkreis),
- ein weiteres WC in Räumen oberhalb der Rückstauebene zugänglich ist
- ein Gefälle zum Kanal besteht und
- die jeweilige Kommune Rückstauverschlüsse erlaubt.
GUT ZU WISSEN!
Unsere Kanalisation ist nur für mittlere Regenereignisse ausgelegt, das hat wirtschaftliche Gründe und stellt eine Selbstreinigung unter normalen Bedingungen sicher. Die Kapazität ist bei Starkregen daher schnell überschritten. Dann folgt das Abwasser dem Naturgesetz der kommunizierenden Röhren und fließt zurück in die Gebäude. Die Gemeinden haften bei „seltenem Katastrophenregen“ nicht und Versicherungen zahlen im Falle einer Elementarschadenversicherung nur dann, wenn eine genormte Rückstausicherung vom Fachmann eingebaut und gewartet wurde. Damit liegt die Verantwortung für Einbau und Wartung beim Hauseigentümer.
Aktive Hebeanlage
Liegt die Entwässerungsebene unterhalb des Kanals, ist eine Hebeanlage die einzig mögliche Lösung. Auch bei intensiv genutzten Wohnräumen mit Sachwerten oder Technikräumen ist ein aktiver Rückstauschutz notwendig. Hebeanlagen arbeiten automatisch über eine Rückstauschleife. Sie pumpen das Abwasser bei jeder Nutzung über die Rückstauebene und schützen so zuverlässig vor Rückstau. Im Hochwasserfall ist man jederzeit geschützt, weil Funktionsausfälle im laufenden Betrieb auffallen würden. Dennoch ist einmal im Jahr eine Wartung fällig. Zu unterscheiden ist, ob das abzuführende Abwasser Fäkalien enthält (Schwarzwasser) oder nicht (Grauwasser).
DITECH Produkte zum Thema
Gerüstet für richtiges Hochwasser
Wenn wirklich „alle Dämme brechen“ und das Wasser über die Rückstauebene steigt, dann schützen Rückstauklappen oder Hebeanlagen leider nicht mehr zu 100%. Das Hochwasser kann dann beispielsweise über Kellerfenster, Lüftungsschächte oder Haustüren eindringen und von dort in die unteren Etagen fließen. Für Schadensbegrenzung sorgt dann eine Pumpe, die den Keller schnell vom Wasser befreit.
Hilft sofort vor Ort!
Bei größeren Hochwasserereignissen sind Feuerwehr und THW meist mit Sandsäcken zur Stelle und versuchen das Schlimmste zu verhindern. Wenn das Wasser wieder sinkt, beginnen die Aufräumarbeiten und vollgelaufene Keller werden nach und nach leergepumpt. Mit einem Flut-Set im Haus muss man nicht warten, bis die Einsatzkräfte sich dem eigenen Keller widmen, man kann sofort mit dem Abpumpen beginnen und verhindert so eher größere Schäden.